Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freundinnen und Freunde,
diese Woche steht in Bund und Land ganz im Zeichen der Gutachten zu Unkonventionellem Erdgas. In diesem Update möchte ich über die Ergebnisse informieren und auf weitere Neuigkeiten aufmerksam machen
Ende letzten Jahres beauftragte NRW-Umweltminister Johannes Remmel in Abstimmung mit dem NRW-Wirtschaftsministerium eine umfassende wissenschaftliche Untersuchung unter dem Titel „Gutachten mit Risikostudie zur Exploration und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten in Nordrhein-Westfalen und deren Auswirkungen auf den Naturhaushalt insbesondere die öffentliche Trinkwasserversorgung“. Die Ergebnisse dieses Gutachtens stellte er Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz vor. Das NRW-Gutachten umfasst mehrere hundert Seiten und liegt darum auch in einer 70seitigen Kurzfassung vor. Die Langfassung wird in Kürze unter https://www.umwelt.nrw.de/ abrufbar sein.
In einer ersten kurzen Zusammenfassung haben wir versucht, die wichtigsten festgestellten Risiken, für eine endgültige Bewertung fehlende Daten und die Empfehlungen der Gutachter stichpunktartig zusammen zu fassen.
Parallel zur Erstellung des NRW-Gutachtens hat auch das Umweltbundesamt ein Gutachten erstellen lassen. In einer Nacht- und Nebelaktion stellte Bundesumweltminister Altmaier die Ergebnisse dieses Gutachtens vor. Darin findet sich beispielsweise die dringende Aufforderung „zunächst – gemäß der Bundesratsinitiative von Nordrhein- Westfalen – alle Tiefbohrungen zur Aufsuchung oder Gewinnung von Erdgas einer zwingenden UVP-Pflicht“ zu unterziehen.
Während Landeschef Armin Laschet und das Umweltausschuss-Mitglied Josef Hovenjürgen zeigen, dass sich die CDU nicht einig ist, ob sie eher potentielle Arbeitsplätze bei Gas-Multis oder unser Trinkwasser schützenswert findet, bleibt für die GRÜNE Landtagsfraktion gültig, was im rot-grünen Koalitionsvertrag klar formuliert ist: „Unkonventionelles Erdgas mit giftigen Chemikalien zu suchen und zugewinnen, halten wir für nicht verantwortbar. Wasser ist unser Lebensmittel Nummer 1. Deshalb dürfen Trink- und Grundwasser nicht gefährdet werden.“
Auch wenn Erdgas in der Übergangsphase zur Energieversorgung aus 100% Erneuerbaren Energien als vergleichsweise klimafreundlicher und flexibel einsetzbarer Energieträger wichtig ist, bleibt eine Förderung mit giftigen Chemikalien aufgrund der immer deutlicher werdenden Risiken inakzeptabel.
Beide Gutachten zeigen deutlich, dass die Fracking-Technologie massive Risiken birgt, eine Änderung des Bergrechts längst überfällig und ein bundesweites Moratorium dringend notwendig ist. Meine Pressemitteilung vom heutigen Tag unterstreicht genau diese Aspekte.
Am 21. September 2012 hält die GRÜNE Landtagsfraktion eine Veranstaltung mit dem Titel „Das NRW-Gutachten zu Unkonventionellem Erdgas – Ergebnisse und Konsequenzen“ ab, bei der wir die Möglichkeit haben werden, die Ergebnisse des Gutachtens mit Umweltminister Johannes Remmel sowie Vertretern der Gutachterunternehmen zu diskutieren. Die Einladung zu dieser Veranstaltung darf – ebenso wie diese Mail – auch gerne weitergeleitet werden!
Mit den Genehmigungen und Aufsuchungserlaubnissen in an NRW angrenzenden Bundesländern befasst sich meine Kleine Anfrage, die ich vor kurzem an die Landesregierung gestellt habe. Die Antwort ist in etwa vier Wochen zu erwarten.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Dipl.-Ing. (FH) Wibke Brems MdL
Sprecherin für Energiepolitik und Klimaschutz
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
Platz des Landtags 1
40221 Düsseldorf
Tel.: 0211/884 2142
Fax: 0211/ 884 3541
Email: wibke.brems@landtag.nrw.de
Homepage: www.wibke-brems.de